Was steckt hinter den Kontosperrungen bei N26?

Meldungsrekord zur Geldwäsche im Jahr 2021

FAZ vom 14.09.2022:

„KÖLN/BONN Die Anti-Geldwäsche-Einheit des Zolls hat im vergangenen Jahr so viele Verdachtsmeldungen verzeichnet wie noch nie – knapp 300 000. 2020 lag die Anzahl noch bei 144 000, wie die Generalzolldirektion am Montag in Bonn berichtete. Ursache für den starken Anstieg ist unter anderem eine neue Verordnung zu meldepflichtigen Sachverhalten im Immobilienbereich. Sie trat im Oktober 2020 in Kraft und war 2021 erstmals ganzjährig wirksam. In der Gesamtzahl enthalten sind auch Verdachtsmeldungen mit einem potentiellen Bezug zur Terrorismusfinanzierung. In einem Fall setzte ein Landeskriminalamt nach einer Analyse der Financial Intelligence Unit (FIU) genannte Einheit rund 600 000 Euro Spendengelder fest. Sie waren auf einem Konto eines salafistischen Vereins geflossen, gegen den ein Verbotsverfahren lief. Die FIU ist die nationale Zentralstelle für Untersuchungen von möglichen Geldwäsche-Transaktionen. Sie sitzt in Köln und beschäftigt gut 630 Menschen. Die Immobiliensektor zeiht nach Angaben von FIU.Leiter Christof Schulte Kriminelle an, die versuchten, „ihre illegal erwirtschafteten Gewinne in Betongeld zu investieren und auf diesem Wege reinzuwaschen“.

Nach unseren Erfahrungen als Rechtsanwälte hat die in Berlin-Mitte ansässige Online-Bank N26 die mit Abstand am meisten Geldwäscheverdachtsanzeigen ausgesprochen. Dies bestätigen uns nicht nur aus Deutschland stammende N26 Kunden, sondern auch solche mit Wohnsitz im europäischen Ausland.

Beispiel aus einer typischen Verdachtsmeldung (hohe Bareinzahlungen eines Studenten):

„Seit Kontoeröffnung kam es zu folgenden Bareinzahlungen:

14.04. Euro 2.000,00

16.04. Euro 85.000,00

22.04. Euro 6.000,00

28.04. Euro 90.000,00

30.04. Euro 4.000,00 Insgesamt belaufen sich Einzahlungen auf Euro 187.000,00 €. Diese Summe ist für einen Studenten nur schwer nachvollziehbar“.